Tausende Kunden des Finanzdienstleisters AWD fühlen sich in Sachen Immofinanz falsch beraten. Mehr als 1800 haben sich beim VKI gemeldet, der eine Sammelklage prüft. Doch mittlerweile gibt es bereits ein (noch nicht rechtskräftiges) Urteil in dieser Causa.
Einem Anleger wurde von seinem AWD-Berater die Immofinanz-Aktie als "risikolos" empfohlen. Daraufhin investierte er, doch es stellten sich Verluste ein. Obwohl der Kunde schon im vorigen Winter und damit noch vor dem jüngsten Kursdesaster ausstieg, entstand ein Verlust von 1200 Euro. Diesen klagte er mit Hilfe seines Anwalts Benedikt Wallner erfolgreich ein.
"Das ist keine Überraschung, denn das Urteil folgt der Rechtssprechung zu Vermittlerverhalten", so Wallner. Da sei es auch nicht maßgeblich, dass der Kläger Volkswirtschaft studiert habe. Ausschlaggebend sei, dass der Berater zugegeben habe, die Aktie als "risikolos" verkauft zu haben, da er dahingehend geschult worden sei. AWD prüft eine Berufung ebenso wie eine Klage gegen Immofinanz und Immoeast. Vorwurf: Die beiden könnten die AWD-Berater über das Ausmaß der Krise bewusst im Unklaren gelassen haben. Nach eigenen Angaben wurden rund 20 Prozent des Volumens der beiden Titel über AWD vermittelt. Indes bereitet Wallner weitere Klagen anderer AWD-Kunden vor.
Quelle: KURIER / Seite 15 / 29.11.2008 / von Robert Kleedorfer